Die Tulpe hat ihren Ursprung in Mittel- und Zentralasien. Sie gelangte in die Türkei, wo sie bis heute ein Wahrzeichen als Sinnbild für Fruchtbarkeit und Leben darstellt. In ganz Istanbul findet man das Motiv der Tulpe und in jedem Frühjahr erstrahlen die Parks während der Tulpenzeit in bunten Farben. Handlungsvertreter brachten die Tulpenzwiebeln nach Europa, wo sie, insbesondere in den Niederlanden, an Berühmtheit gewann. Besonders die zweifarbige Tulpe war beliebt und eine Zwiebel wurde so hoch gehandelt, dass man dafür im Gegenzug ein Haus bekommen wollte. Die Menschen wollten herausfinden, wie es dazu kam, dass die Tulpe zweifarbig ist. So wurde wild experimentiert. Wesentlich später stellte sich aber heraus. dass es ein Virus ist, der die Pigmentierung der Blütenblätter stört. Der Tulpenhandel in den Niederlanden fand seinen Höhepunkt in der Tulpomanie in den 1630er Jahren. Zu Beginn der 1630er Jahre stieg der Wert einer Tulpenzwiebel immens und fiel zum Ende dieser rapide ab.

Im Schuljahr 2022/2023 beschäftigt sich der Tulpen-Projektkurs in der Q1 mit genau diesen Themen rund um die Tulpe. Einerseits wird die kulturelle Bedeutung der Tulpe in der Türkei thematisiert und andererseits setzen wir uns mit der wirtschaftlichen Geschichte und Gegenwart und dem dazugehörenden Tulpenhandel auseinander. Wusstest du zum Beispiel, dass es in der Nähe von Amsterdam eine Blumenbörse gibt, bei der täglich zehntausende Blumen versteigert werden?

Im März 2022 war der Tulpen-Kurs das erste Mal mit den niederländischen Schüler:innen zu Besuch in Istanbul bei unserer langjährigen Partnerschule, dem Marmara-Koleji. Neben vielen neuen Eindrücken wurde insbesondere deutlich, wie präsent die Tulpe in dieser Stadt, in der türkischen Geschichte und der türkischen Kultur verankert ist.

Das Projekt wird von Erasmus+ gefördert.

Erasmus IGP
Einige Wochen später trafen wir mit den türkischen Jugendlichen und Kolleg:innen auf die niederländischen Schüler:innen und Kolleg:innen des Nova Colleges in Haarlem, Niederlande. Dort besuchten wir die Tulpenbörse und konnten Kontakt zur TulipExperience herstellen und sie gaben uns einen Eindruck in die Arbeit eines Tulpen-Züchters.
Im weiteren Verlauf des Schuljahres folgt ein Besuch der beiden Partnerschulen bei uns und der Tulpen-Kurs wird erneut im Frühjahr eine Woche in Istanbul und in Haarlem verbringen, um die Geschichte der Tulpen weiter zu erforschen.